Empfangsanlage
Ein Rundsteuerempfänger muss alle von der Sendezentrale übermittelte Impulstelegramme auswerten und nur die an ihn gerichteten als Schaltbefehl an seinen Relaisausgängen ausführen. Er soll weitgehend unempfindlich gegen Überspannungen, Störspannungen, Netzoberschwingungen sowie Temperaturschwankungen sein.
Funktionell gliedert sich der Rundsteuerempfänger in Eingangsteil, Auswerteteil und Ausgangsteil.
Im Eingangsteil wird aus der angelegten Netzspannung die Rundsteuerfrequenz meist mit aktiven Filtern herausgefiltert und verstärkt. Mit dem Startimpuls beginnt im Auswerteteil ein Decodierzyklus, bei dem die empfangene Impulsfolge mit den im Empfänger programmierten Impulsmustern (Rundsteuerbefehl) verglichen wird. Bei Übereinstimmung schalten die betreffenden Befehlsrelais im Ausgangsteil ihre Steuerobjekte ein oder aus. Als gemeinsamer Zeitmaßstab für Sende- und Empfangsanlage dient die Netzfrequenz, aus der alle Impulszeiten abgeleitet werden. Somit ist auch bei längeren Rundsteuertelegrammen stets ein Synchronlauf zwischen Sendezentrale und Empfängern gewährleistet.
Die Decodierung kann entweder elektromechanisch, elektronisch oder mittels Mikroprozessor erfolgen. Bei erstgenannten Typen erfolgt die "Programmierung" mit Steckern und Kippschaltern, in mikroprozessorgesteuerten Systemen durch EEPROMs oder steckbare PROMs.
Moderne Rundsteuerempfänger lassen sich heute meist als fernparametrierbare Schaltuhren betreiben, die einen Großteil der Schalthandlungen selbsttätig, ohne Anreiz durch eine Rundsteuersendung, ausführen. Zur Übertragung der Schaltprogramme und Kalendereinträge in die Empfänger kommen die in DIN 43861 definierten Übertragungsprotokolle SemagyrTOP und Versacom zur Anwendung. Auch das Übertragungsprotokoll Swistra von Swistec bietet diese Möglichkeit.